Durchlässigkeit: Transparenz und Transfermöglichkeiten im Bildungssystem
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In Deutschland ist die Ausbildung gut in das Berufsbildungssystem eingebettet und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Etwa 70 Prozent der Lernenden im Berufsbildungssystem gehören zum dualen Ausbildungssystem. Die reguläre duale Berufsausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt, der Unternehmensanteil liegt bei rund 60 bis 80 Prozent, der schulische Teil bei 20 bis 40 Prozent.
Der Zugang zur Hochschulbildung ist möglich durch:
1. Begabtenprüfung
Die Akademische Eignungsprüfung ermöglicht besonders qualifizierten Fachkräften den Erwerb eines Hochschulabschlusses. Neben der abgeschlossenen Berufsausbildung (einschließlich der dualen Berufsausbildung) sind ein Mindestalter von 25 Jahren und - je nach absolvierter Ausbildung - eine 5- bis 7-jährige Berufspraxis Zulassungsvoraussetzungen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.
2. Doppel-Pass (Dual plus Fachhochschulreife)
Bietet die Möglichkeit, einen Berufsabschluss in Kombination mit einer Hochschulzugangsberechtigung für Fachhochschulen zu erhalten.
3. Duale Studiengänge
Diese dualen Modelle ermöglichen es Teilnehmer*innen mit beruflicher Qualifikation, Studiengänge an Hochschulen ohne Hochschulzugangsberechtigung zu besuchen. Möglich ist das für Personen, die entweder einer Teilzeit oder Vollzeitbeschäftigung nachgehen und erforderliche Unterstützung von ihren Arbeitgeber*innen erhalten, z. B. in Form eines Teilzeitarbeitsvertrages.
4. Berufsoberschule
Auszubildende können nach einjähriger Teilnahme an einer solchen Schule eine berufliche Hochschulreife erwerben; dies ermöglicht ein Studium an Fachhochschulen.
5. Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung
Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber*innen ohne Hochschulzugangsberechtigung: Handwerker*innen, Techniker*innen und Kaufleute erhalten eine solche Zugangsberechtigung.
6. Fachgebundener Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte
Berufsqualifizierte Studierende, die mindestens zwei Jahre Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung haben - "in einem Bereich, der mit dem gewünschten Studiengang zusammenhängt" - erwerben eine fachspezifische Hochschulzugangsberechtigung (gilt für Hochschulen sowie Fachhochschulen).
7. Berufsabitur
Die berufliche Hochschulzugangsberechtigung bietet den Erwerb einer anerkannten beruflichen Qualifikation sowie einer allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung. Um den jeweiligen föderalen Gegebenheiten gerecht zu werden, wurden drei verschiedene Modellvarianten entwickelt, die alle gemeinsam haben, dass sie den Anforderungen der dualen Ausbildung rechtlich entsprechen (4-jährige Dauer, Betriebs- und Berufsschulstandorte, Auszubildende sind in einem Ausbildungsvertrag).
Nicht-traditioneller Zugang zur Ausbildung wird gefördert durch:
Für Absolvent*innen mit Hochschulzugangsberechtigung kann die Ausbildung um bis zu ein Jahr verkürzt werden.
Weitere Informationen:
https://www.dualeducationfinder.eu/sites/default/files/downloads/report-permeability.pdf