Entwicklung innovativer Ausbildungsformate im Rahmen von DuALPlus

Sechs Partner entwickelten regionale Ausbildungsformate auf Basis vorangegangener Forschung, entweder durch Verbesserung bestehender Ausbildungsangebote oder durch Entwicklung neuer Formate. Die Ausbildungsformate richten sich an KMU, Ausbilder*innen oder Jugendliche. Sie helfen diesen Zielgruppen, die Fähigkeiten zu entwickeln, um mit kontinuierlichen sozialen, technologischen und organisatorischen Veränderungen am Arbeitsmarkt klar zu kommen. Die Formate unterstützen außerdem KMU dabei neue Zielgruppen wie Mädchen, NEETS, Flüchtlinge etc. zu erreichen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden einzelne Ausbildungsformate bisher nur teilweise durchgeführt und evaluiert.

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ZIMM Karrieretag 2018

 

Beteiligte Partnerregionen

Im Folgenden stellen wir die sieben Ausbildungsformate vor, die in Vorarlberg (AT) von der Regionalentwicklung Vorarlberg eGen, in Niederösterreich (AT) von der New Design University, in Bayern (D) von der Handwerkskammer für München und Oberbayern, in Trient (IT) von der Autonomen Provinz Trient, in Bozen (IT) durch die lvh.apa und in der Auvergne-Rhône-Alpes (FR) durch die Handwerkskammer der Auvergne-Rhône-Alpes entwickelt wurden.

 

Lernen für das Leben  – ganzheitliches Aus- und Weiterbildungskonzept für Lehrlinge (Vorarlberg/AT)

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WIGE Montafon

Originalfoto: (c)WIGE Montafon

 

Unter dem Motto "Lernen für das Leben" wird im Montafon (Vorarlberg, Österreich) im Zuge des Projektes DuALPlus ein ganzheitliches und innovatives Aus- und Weiterbildungskonzept für Lehrlinge entwickelt und in der Form eines Pilotprojektes im Frühjahr 2021 in das bestehende Programm als dritte Säule integriert. Neben der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule werden in einem regionalen Kooperationsprojekt der KMUs vor allem Sach-, Sozial- und Selbstkompetenzen der Jugendlichen gestärkt. Neben der Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung steht die Persönlichkeitsbildung der Teilnehmer*innen im Fokus. Mit dem Ziel des lebenslangen Lernens werden auf Basis des österreichischen Bildungssystems den Auszubildenden allgemein aber auch jedem individuell mögliche Bildungs- und Karrierewege aufgezeigt.

Ziel ist die Umsetzung eines kooperativen Entwicklungs- und Ausbildungskonzeptes für Ausbildungsbetriebe als dritte Säule neben dem betrieblichen Lernen und dem Besuch von Berufsschulen im Herbst 2021, basierend auf den Erfahrungen des Pilotprojekts im Montafon.

Den Teilnehmer*innen des ganzheitlichen Entwicklungs- und Bildungskonzepts wird vor allem gezeigt, dass sie jeweils selbst für ihre berufliche und private Weiterentwicklung verantwortlich sind. Das Bildungssystem ist offen für individuelle Entwicklungsschritte jedes Einzelnen.

 

 

Facharbeiter*innen-Ausbildung für Studierende (Niederösterreich/AT)

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einzeln

Originalfoto: (c)New Design University

 

Das Produktdesign und Handwerk verbindende Bachelorstudium „Design, Handwerk und materielle Kultur” an der New Design University (NDU) in St. Pölten soll Studierende u.a. auf die eigene Selbstständigkeit im Design oder Handwerk, führende Positionen in mittelständischen Unternehmen oder Designbüros vorbereiten. Es werden zwei praktische Zusatzkurse im Rahmen des Studiums (Metall und Holz) angeboten, die jedoch für Personen ohne entsprechende praktische Ausbildung keine fundierte Lehre ersetzen können. Der in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen entwickelte Kurs „Facharbeiter*innenausbildung für Studierende” ist als konsekutives Modell konzipiert, um Studierenden einen Facharbeiter*innenabschluss zu ermöglichen, der im Rahmen des bisherigen Metallkurses des Studiengangs nicht möglich ist. Die Verbindung von Universitätsstudium und Lehrabschluss trägt sowohl zur Qualität und Attraktivität dualer Ausbildung als auch des Bachelorstudiengangs bei.

Der kostenlose Kurs sollte ursprünglich zwischen 29. Juni und 3. Juli 2020 mit der Lehrabschlussprüfung der Teilnehmenden enden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der NDU-Lehrbetrieb 2020 phasenweise auf Distance- oder Hybrid-Betrieb gestellt. Aufgrund der Pandemie musste außerdem die Lehrabschlussprüfung bereits dreimal verschoben werden und wird voraussichtlich im Juli 2021 stattfinden.

Die Facharbeiter*innenausbildung soll gemäß der Learnings überarbeitet und baldmöglichst umgesetzt werden. Weiters ist eine entsprechende Fachausbildung für den Holzbereich geplant.

 

 

Teilqualifikation im Baubereich mit Externenprüfung (Bayern/D)

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Originalfoto: (c)Monkey Business – stock.adobe.com

 

Im Gegensatz zur traditionellen dualen Berufsausbildung für Handwerksberufe im Baubereich, welche in der Regel in Vollzeit stattfinden, soll dieses neue Format den Zugang zur dualen Berufsausbildung für Zielgruppen ermöglichen, die direkt nach dem Schulabschluss nicht die Möglichkeit hatten, eine klassische Vollzeitausbildung zu absolvieren, sondern zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens in die Bauwirtschaft gewechselt sind oder wechseln möchten.  

Darüber hinaus erleichtert dieses neue Format die Arbeitsmarktintegration der oben beschriebenen Zielgruppen, die auf dem Arbeitsmarkt eine immer wichtigere Rolle spielen: die NEETs und andere gering qualifizierte Arbeitskräfte, z. B. Migrant*innen oder Schulabbrecher*innen.

Das neue duale Ausbildungsprogramm gibt ihnen die Möglichkeit, auf ihren bisherigen Berufserfahrungen aufzubauen und gleichzeitig von der hohen Qualität der deutschen dualen Berufsausbildung zu profitieren.

Durch die Anmeldung zur Externenprüfung bei der Handwerkskammer nach Absolvierung der Qualifizierungsbausteine der Stufe 3 (TQ3) und der Stufe 5 (TQ5) erhalten sie sogar die Möglichkeit, voll anerkannte Berufsabschlüsse im Bauwesen zu erwerben.

Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus dem evaluierten Pilotmodell wird die Handwerkskammer für München und Oberbayern die Werbestrategie für die nächste Teilqualifizierung, die für Oktober 2021 vorgesehen ist, anpassen.

 

Learning Atelier: Design Thinking Workshops zu Lernpraktiken und -prozessen in der dualen Ausbildung (Trient/IT)

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gruppe 3

Originalfoto: (c)PAT

 

Das Programm mit dem Namen "Learning Atelier" sieht die Beteiligung von Vertreter*innen von KMU sowie Bildungseinrichtungen und Expert*innen-Moderator*innen vor, die eine heterogene Gruppe von Akteur*innen führen, um Probleme/ Herausforderungen zu identifizieren, die für ihre berufliche Entwicklung nützlich sind, ihre Strategien und Kompetenzen zu beschreiben und zu teilen und schließlich diese Strategien zu integrieren, um eine Liste der bewährten Verfahren zu erstellen, die in Zukunft vorgeschlagen werden sollen. Darüber hinaus berücksichtigt das Programm den Aspekt der Soft Skills und verfolgt idealerweise die vier Hauptphasen der Bildungstätigkeit: Lernbereitschaft, Lerndesign, Lernmotivation und Lernbeurteilung.

Basierend auf den Ergebnissen des Learning Atelier für das Projekt DuALPlus konnte eine erste Strategiegruppe unter Berücksichtigung der vier zuvor genannten strategischen Prozesse identifiziert werden.

 

 

Zukunftsfit: Duale Ausbildung verbessern (Bozen/IT)

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Originalfoto: (c)lvh

 

Lvh hat das Konzept „Zukunftsfit“ entwickelt, ein Workshop gemeinsam mit Ausbilder*innen und Lehrlingen. Im Mittelpunkt stehen das gegenseitige Kennenlernen und die Klärung offener organisatorischer Fragen. Gemeinsam diskutieren Ausbilder*innen und Auszubildende, was notwendig ist, um den Ausbildungsweg positiv zu beeinflussen, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Darüber hinaus erleben alle Teilnehmer*innen das Gefühl von Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen. Auch lernen die Teilnehmer*innen den Umgang und die Wichtigkeit von Mentaltraining und Coaching kennen.

Dies Fähigkeiten gekoppelt mit Reflexion des eigenen Handelns, tragen zur Stärkung von Sozialkompetenzen bei und unterstützen die persönliche Entwicklung. Durch gesteigerte Leistung, Kommunikations- und Teamfähigkeit, wie auch den wertschätzenden gegenseitigen Umgang, verändert sich nachhaltig die Kultur des gesamten Unternehmens. Gleichzeitig wird die Attraktivität des dualen Bildungssystems für das Handwerk und Gewerbe im Alpenraum gestärkt und die Vernetzung von Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft wird erleb und spürbar.

Die Umsetzung des Pakets „Zukunftsfit“ war ursprünglich für April 2021 geplant. Durch die Covid19 Pandemie im Frühjahr 2020 wurde die Implementierung auf September 2021 verschoben. 

 

 

Der Titel Mittelstandsunternehmer*in (Auvergne-Rhône-Alpes/FR)

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Originalfoto: (c) CMAR ARA

 

Das Programm soll auf unterschiedliche Zielgruppen und deren spezifische Bedürfnisse eingehen. Zunächst erhalten junge Schulabbrecher*innen, die ihr persönliches und berufliches Ziel neu ausrichten wollen, Zugang zu einer dualen beruflichen Qualifikation auf Fach- und Führungsebene. Zweitens werden Arbeitsuchenden und Erwachsenen im Rahmen eines Projekts zur Gründung oder Übernahme eines Unternehmens Umschulungen im Management angeboten. Weitere Ziele sind die Konsolidierung der Ausbildung von Handwerksgütern, Handwerker*innen und Ehepartner*innen, die Koordination und Anregung von Partnerschaften mit Hochschulen sowie die Organisation und Förderung der Ausbildungsangebote der Handwerkskammern in der Region.

Die Bezeichnung Mittelstandsunternehmer*in ist Teil eines Aktionsprogramms, das bis zu einem Jahr dauert. Während dieser Zeit werden die Teilnehmer*innen in ihre berufliche Situation hinein versetzt und gleichzeitig an der Titelschulung teilnehmen. Die Ausbildung konzentriert sich auf das operative Management von kreativen, Business Development oder Recovery-Projekten. Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie ihre Projekte verwalten und die für ihre Projekte benötigten Fähigkeiten einschätzen können.

Ein weiterer Durchlauf begann im September 2020 mit einer begrenzten Anzahl von TeilnehmerInnen. Aufgrund der Pandemie mussten die Trainingsressourcen durch die Entwicklung von Tools für das Fernlernen angepasst werden.

 

 

Apprentice Folder Digital (Bolzano/IT)

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Originalfoto: (c)lvh

Lvh hat das Konzept "Apprentice Folder" entwickelt und digitalisiert. Die "Lehrlingsmappe" soll vor allem dazu dienen Lehrlinge strukturiert auszubilden. Sie enthält unter anderem den Ausbildungsplan und alle wichtigen Informationen zur Arbeit, z.B. Arbeitszeiten, Arbeitskleidung und Arbeitsverhalten für die Auszubildenden sowie für die Arbeitgeber*innen.